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Was genau ist eigentlich meine Aufgabe hier? Wie kann ich beitragen? – Das habe ich mich in den ersten Wochen oft gefragt.

Es sind dann all die kleinen und großen Entscheidungen, die bei einem Hausausbau getroffen werden müssen. Darauf achten, dass Dinge tatsächlich umgesetzt werden, idealerweise in der richtigen Reihenfolge und der erwarteten Qualität – dabei halbwegs im Zeitplan zu bleiben ist ein Bonus.
Mein Bonus: ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt, in einem Rohbau zu leben.

Neben dem Ausbau der wird zugleich eine Solaranlage installiert. Damit bekommen die Dorfbewohner Zugang zu günstigem Strom in Form von solargeladenen Batterien. Meine Anteil: Klärung der vielen technischen Fragen, Verkaufsansatz und Logistik durchdenken, planen und umsetzten. Gliederung und Projektpläne – fremde Konzepte für die dörflich geprägte Denkweise meines Teams.
Alles passiert sehr im Hier und Jetzt – und das ist etwas, was in unserem Teil der Welt oft verloren gegangen ist.

Mein Highlight sind die Kinder. Zwei Stunden Englischunterricht täglich sind anstrengend, herausfordernd und herzöffnend. Die Kids sind neugierig, intelligent, strahlend – wollen Ärztin, Polizistin, Ingenieur werden.

Ich sehe es in ihnen. Dann sehe das soziale Umfeld.

In der staatlichen Schule gibt es bis auf ein paar Sitzmatten und etwas Kreide keinerlei Equipment, den Lehrern fehlt jegliche Motivation, wirklich zu unterrichten. Und trotz des guten und sicheren Lehrergehalts, wird das der Schule zugewiesene Geld, in die eigene Tasche gesteckt.
Eine private Schule gäbe es schon ab 1€ pro Monat, was auch für die armen Dorfbewohner erschwinglich ist. Aber die Eltern sehen den Wert einer Ausbildung nicht, ihnen fehlt die Vorstellungskraft, wie ein Leben außerhalb ihres Erfahrungshorizontes aussehen könnte.

Und so wird der Ingenieur wohl mit 15 irgendwo Steine schleppen und Feldarbeit verrichten und die Ärztin mit 16 verheiratet werden und die Hütte kaum noch verlassen.

Es macht mich so traurig, doch da ist Hoffnung, dass „unsere“ Kinder der erste Schritt Richtung Veränderung sind.


 


What is actually my task here? How can I contribute? – During my first weeks in the village I often asked myself these questions.

It turns out to be all the small and big decisions required on a construction site. Ensuring that things are actually happening, ideally in the right order and with the expected quality – meeting timelines is a bonus.
My Bonus: I know now, how it feels to live on a construction site.

At the same time the solar energy plant is being installed. The village people will get access to affordable power in form of solar-charged batteries. My part: Answering all the technical questions, understanding, planning and implementing sales approach and logistics. Structure and project plans – foreign concepts for the thought processes of my team that are shaped by the rural character of their upbringing.
Everything is happening in the hear and now – something that is often lost in our part of the world.

The kids are my highlight. Two hours daily of English classes are exhausting, challenging and heart-opening. The kids are curious, intelligent and radiant – they want to become a doctor, police officer, engineer.

I see it in them. Then I see the social environment.

Apart from some mats and chalk the the public school has no equipment, the teachers are lacking any motivation to really teach. And although their salary as good and secure, the money meant for the school ends up in their pockets.
A private school would be accessible for about 1€ per month, which is affordable even for a poor villager. But the parents don’t see the value of an education, they lack the imagination of a life outside their own horizon of experience.

So the engineer will carry bricks and work in the fields when he is 15 and the doctor will get married when she is 16 and hardly leave the hut afterwards.

It makes me so sad, but there is hope, that “our” kids are the first step towards change.